Gesucht: Gute Beispiele für gelungenes Umbauen

Mehr Sanieren, weniger Abreißen zur Erhaltung der „grauen Energie“

Die Klimalobby interessiert sich für das Thema „Graue Energie“, also die Energie, die unsichtbar in den Häusern steckt, weil sie zu ihrer Errichtung nötig war. Wir suchen gute Beispiele für alte Häuser, bei denen Umbau und Sanierung gelungen sind, ganz gleich, ob im Kernort oder in den dörflichen Ortsteilen (info@klimalobby.de). Wir planen gerade einen Klimatag am 25. September 2021, an dem wir die Beispiele gerne zeigen würden. Und auch immer wieder auf unserer Webseite. 

Dass die Märkte und Dörfer ihr Gesicht und ihre Identität verlieren, weil die Landwirtschaft auf dem Rückzug ist, wird schon seit Jahrzehnten beklagt. Dazu kommt der Zuzug, der Druck macht, Raum für Wohnen und Gewerbe zu schaffen. Die Bevölkerung steht der Ausweisung von Neubaugebieten oder der allzu brachialen Nachverdichtung inzwischen aber oft skeptisch gegenüber. Und dass die „graue Energie“, die zur Errichtung von Gebäuden aufgewendet wurde, durch einen vorschnellen Abriss einfach verloren geht, ist inzwischen Teil der Klimadebatte. 

   

 

Altes Umbauen statt neu Bauen, auch ohne Denkmalschutz,das empfiehlt Matthias Pfeil, Chef des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn viele Ansinnen zur Erhaltung alter Gebäude scheitern ausgerechnet an den Vorschriften zur Energieeinsparung und zum Brandschutz, die die Kosten treiben. Dabei seien gerade alte Gebäude oft sehr energieeffizient gebaut: mit dicken Mauern, Kastenfenstern, kleinen Öffnungen und Berücksichtigung der Wetterseite, so Pfeil: „Da finden Sie eine Qualität, die mit der heutigen Kostenoptimierung beim Bauen gar nicht mehr darstellbar wäre“.

Schade sei, dass sich für diesen gebauten Bestand oft niemand zuständig fühle. Dabei hätten die Kommunen eigentlich viele Freiheiten, entsprechende Sanierungs- und Erhaltungssatzungen zu erstellen. Doch das Potenzial der alten Bauten werde in der Bevölkerung oft nicht erkannt: „Man muss sie hinführen. Es muss einen Wissenstransfer geben durch Universitäten und Architektenkammern«, so Pfeil. „Und es braucht gute Beispiele, die zur Nachahmung anregen“.

 

 

 

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