Es ist wieder soweit: Wir laden alle zum 2. Dießener Klimatag! Anders als vor drei Jahren, als wir auf dem Untermüllerplatz die Vielfalt der Themenpalette aufgezeigt haben, steht diesmal ein klares Ziel im Fokus: „Diessen klimaneutral 2035 – wir packen´s an!“. Wir sind überzeugt: Viele technische Lösungen stehen längst bereit. Es geht nun vor allem um’s Handeln – auf kommunaler Ebene wie auf privater.
Dass sich bereits viele Dießenerinnen und Dießener für die Energiewende engagieren, ist Thema ab 11 Uhr, mit Erfahrungsberichten und Tipps aus erster Dießener Hand. So hat Jonas Jokisch sein altes Fachwerk-Haus energetisch saniert, dabei in eine dicke Wärmedämmung eingehüllt und optisch sehr überzeugende Lösungen gefunden. Dr. Rainer Bachmann berichtet über seine PV-Anlage und die von ihm mit Spannung und Überraschung verfolgten großen Einsparpotentiale. Manfred Merkl aus Raisting wird von seinem Mini-Nahwärmenetz berichten: er nutzt mit seiner Hackschnitzelheizung betriebseigene Holzabfälle und versorgt damit gleich mehrere Wohneinheiten mit Wärme. Der Kontrabassist Karsten Gnettner aus Riederau hat sich bereits vor vielen Jahren eine Wärmepumpe eingebaut und gibt gern seine Erfahrungen weiter, denn: „Ich hatte damals viele Fragen und hätte mir einen Austausch wie jetzt auf dem 2. Klimatag gewünscht“ erzählt er. Und schließlich wird Jörg Kranzfelder das Thema Mieter und Mieterinnen zur Sprache bringen. „Das ist eine häufig vernachlässigte Gruppe – aber wir Mieter und Mieterinnen können auch an der Energiewende teilnehmen und sollten die Hebel nutzen.“
Ab 14 Uhr steht die generelle Frage im Mittelpunkt: „Wo kommt die Energie in Zukunft her?“ Gestartet wird mit einem überblicksartigen Impulsvortrag von Tim Hennig von der auch für Gemeinde Dießen zuständigen Klimaagentur KLIMA3 , die insgesamt über 66 Kommunen in der Region berät. Anschließend geht es um Ausblicke zu den beiden in der Region viel diskutierten regenerativen Energien Windkraft und Seethemie. „Windkraft gegen Naturschutz– ist das so?“, fragt Peter Satzger vom Bund Naturschutz. Und dann stellt Martin Erdmann, von e-zuko GmbH, das Potential der bereits in der Schweiz vielfach genutzten Seethermie vor. Wie funktioniert die Technik und ginge das auch hier am Ammersee? Die Conclusio der Gemeinde Dießen aus diesen Überlegungen fasst abschließend Bürgermeisterin Sandra Perzul in einem Kurzvortrag zusammen.
Die Vortragenden stehen für Gespräche und Diskussionen den ganzen Tag zur Verfügung.
Die jüngsten Mitglieder der Klimalobby, die Klimaspatzen haben eine Klimasuppe gekocht, die gegen Spende verteilt wird und stellen ihr Projekt „Meine klimafreundliche Schule“ vor. Und dann gibt es auch die Möglichkeit, regenerative Energien aus sich selbst zu schöpfen und zum Beispiel für die Herstellung eines leckeren Smoothie zu nutzen. Das „Smoothie-Fahrrad“ macht es möglich und wird vom Team des Bund Naturschutz, Mitveranstalter des Klimatages, betreut. In den letzten Tagen wurde vorbereitend eifrig an Rezepten dafür herumexperimentiert.
„Dießen klimaneutral 2035 – so geht’s“ – das wird abschließend ab 16.30 Uhr im Rahmen einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion debattiert. Unter der Leitung von Dr. Hannah Büttner, die sich auf Energiethemen spezialisiert hat, werden Sandra Perzul, die ehemalige Tutzinger Bürgermeisterin Marlene Greinwald, Robert Bals, Bürgermeister von Adelshofen und Geschäftsführer der Nahwärme GmbH, Gerd Mulert, Vorstand der Energie-Genossenschaft Fünfseenland, Tim Hennig, Geschäftsführer der Energieagentur KLIMA3 und Tobias Mader, Geschäftsführer der Volllast GmbH dazu aus ihren Perspektiven Stellung nehmen.
Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion zu diesem wichtigen Thema.