Warum die Klimalobby Dießen gegen den Parkplatzausbau an der Rotter Straße ist und mit dem Bund Naturschutz, dem Heimatverein, der Mittwochsdisko und dem Jugendbeirat die Bürgerinitiative gegen Flächenversiegelung gegründet hat, die nun auch noch vom Deutschen Alpenverein Sektion Ammersee unterstützt wird.
Sie können dieses Blatt auch als pdf herunterladen, ausdrucken und an Ihre Freunde und Freundinnen, Bekannte und alle Interessierte weiterleiten!
- 760.000 Euro für den Ausbau eines Parkplatzes auszugeben, halten wir für falsch: Es gibt in Dießen viel wichtigere Projekte!
- Der jetzige Parkplatz wird nur bei Großveranstaltungen gebraucht. Eine naturnah gestaltete Befestigung des Hangs und eine Drainage für den Abfluss bei Starkregen wären vollkommen ausreichend. Und damit sagen wir es an dieser Stelle deutlich: Wir wollen die Wiese als temporär zu nutzenden Parkplatz erhalten!!
- Wir möchten die Parkplätze am Münster erhalten. Wir sehen keinen Anlass und keinen Bedarf aktuell hier in Umbaumaßnahmen zu investieren und verstehen nach wie vor den Zusammenhang von den Münsterparkplätzen und dem Rotter Parkplatz nicht.
- 760.000 Euro werden es eh nicht: Die Preissteigerungen von Baumaterialien liegen 2022 laut Verband der Bauindustrie bei Zement und Beton bei 55 Prozent, bei Asphalt bei 60 Prozent. Wir gehen davon aus, dass der Ausbau zum Schluss noch deutlich teurer als veranschlagt wird. Ein Wahnsinn! Wir haben ein anderes Verständnis von Investitionen in eine nachhaltige Zukunft. Zudem: 760.000 Euro für den Ausbau von 86 Parkplätzen wären rund 8.800,- Euro pro Parkplatz. Das halten wir für völlig überzogen.
- Dießen hat genug Parkplätze!!! Das ist im ISEK Gutachten von 2019 auf Seite 73 nachzulesen. Das ISEK ist ein von der Gemeinde Dießen in Auftrag gegebenes Gutachten. Zudem: Wir halten es für einen Schildbürgerstreich, wenn eines der gewichtigen Argumente ist, dass angeblich Parkplätze in Dießen fehlen, 760.000 Euro für den Ausbau eines Parkplatzes auszugeben, der dazu führt, dass nur noch halb so viel Autos wie im Moment dort parken können. (Laut Planung 86 anstatt der bisher 150 Autos, die jetzt bei Großevents dort Platz finden).
- Zudem, ebenfalls im ISEK nachzulesen: Die Rotter Straße ist als Entlastungsparkplatz zu weit vom Ortskern entfernt.
- Flächen grundlos zu versiegeln, ist angesichts der Klimakrise aus der Zeit gefallen und die schlechteste Antwort, die ein Luftkurort wie Dießen unseren Kindern geben kann.
- Wiesen im Ortsbereich – und ja (!), dazu gehört die im Moment als Parkplatz genutzte Rotter Wiese – sind wichtig für das Mikro-Klima Dießens. Der Bund Naturschutz weist seit Jahren darauf hin. Wir schlagen vor, die Wiese durch Büsche und Bäume aufzuwerten.
- Der Parkplatz-Ausbau erhält keine Städtebau-Förderung. In Aussicht gestellt wurde nur eine Förderung für die Beauftragung eines Landschaftsarchitekten* zur Begrünung und Bepflanzung der Parkflächen.
- Der Parkplatzausbau beinhaltet Lampen, die nachts leere Parkplätze beleuchten sollen. Wir lehnen das aus Gründen der Energieverschwendung und des Artenschutzes ab. Lampen erzeugen CO2, da der Strom überwiegend mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Die Lampen selbst führen zum Tod unzähliger Nachtfalter und anderer Insekten. An anderer Stelle geben wir viel Geld dafür aus, um solche Tiere wieder anzulocken und ihnen Lebensraum zu geben.
- Thema Kinderhort: Die Argumentation, wegen des neu zu bauenden Kinderhorts müsse der Parkplatz an der Rotter Straße ausgebaut werden, ist irreführend: Der Kinderhort soll an der Landsberger Straße in unmittelbarer Nähe der Carl-Orff-Schule errichtet werden. Leider ist die traurige Wahrheit: Der Weg wäre für Eltern mit Kleinkindern an der Hand oder im Kinderwagen zu weit, noch dazu müsste die stark befahrene Landsberger Straße überquert werden. Realitätsfern ist, wer glaubt, dass die Mütter und Väter auf dem Parkplatz Rotter Straße parken, wenn sie ihre Kinder bringen oder abholen. Nein, sie werden den kürzesten Weg suchen und der führt über den Parkplatz der Mehrzweckhalle.
- Thema Querungshilfe zur Mädchenrealschule: Wenn das ein Argument für den Parkplatzausbau sein soll, dann fragen wir uns, warum man für eine Querungshilfe einen Parkplatz ausbauen muss? Diese Querungshilfe kann man auch bauen, wenn man die bestehende Wiese naturnah befestigt, sodass sie als Parkplatz für Events genutzt werden kann.
Machen Sie mit, gehen Sie am Sonntag, 7. August 2022, zur Wahl und verhindern Sie mit uns den Ausbau des Parkplatzes an der Rotter Straße.
Noch besser: Schicken Sie noch heute Ihren ausgefüllten Briefwahlzettel an die Gemeinde. ACHTUNG: Der Stimmzettel ist nur gültig, wenn Sie alle drei Kreuze machen:
Bitte unbedingt abstimmen und nicht darauf hoffen, dass genügend Andere gegen dieses Schwachsinnsprojekt stimmen – diese Denke hat Brexit und Trump ermöglicht.
Ich finde das ganze Vorhaben irrsinnig und überzogen, wo ist hier der Realitätssinn der Entscheider?! Andere Städte und Gemeinden setzen derzeit den Rotstift an weil ihnen die Kosten davonlaufen, dimmen Straßenlaternen, schalten Ampeln ab, schließen Bäder und so weiter.
Die Verwaltung in Dießen scheint dagegen der Hort der Glückseligen, die keine anderen Probleme haben als Geld sinnlos auszugeben bzw. vielleicht das nächste Vorhaben als Rohrkrepierer aufzusetzen (siehe Anwohnerparkregelung in Riederau…).
Die ganze Argumentation dafür ist fadenscheinig und sehr dünn.
Als Hausbesitzer werde ich für versiegelte Flächen zur Kasse gebeten, die öffentliche Hand versiegelt, der Individualverkehr soll reduziert werden, hier sollen ‚dringend notwendige‘ Parkplätze geschaffen werden.
Das Geld könnte sinnvoller ausgegeben werden, als Beispiel sei hier der neue Mehrgenerationenspielplatz in Utting genannt.